Freiburger Sommervorträge SS21 07 von Reden

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  • hochgeladen 14. Juni 2021

Prof. Dr. Sitta von Reden (Seminar für Alte Geschichte)
Wo bekamen die alten Römerinnen ihre Seide her? Neue Erkenntnisse zur antiken Seidenstraße

Nicht nur Seneca spottete, dass Römerinnen öffentlich so nackt herumliefen wie ehedem nur in den Schlafzimmern ihrer lüsternen Liebhaber. Angesprochen war ihre Seidenbekleidung. Sie symbolisierte alles, was unrömisch schien: Luxus, Unmoral, Geldabfluss, Handel und ein barbarisches Land jenseits römischer Zivilisation. Der große Geograph Ferdinand von Richthofen (1833-1905) wechselte die Perspektive und sah schon in der Antike das große wirtschaftliche Potenzial Chinas für Europa. Aus seiner Forschung stammt der Begriff „Seidenstraße“, der der deutschen Kolonisation von Qingdao in der ostchinesischen Provinz Shandong voranging. Dieser Vortrag richtet den Blick dagegen auf die Mikroperspektive der strapaziösen 10199 km zwischen Xian und Rom: die lokalen Interessen, Geschenkbeziehungen, religiösen Empfindungen, Feindschaften, Wind- und Wegeverhältnisse, die es umso erstaunlicher machen, dass chinesische Seide je die Körper von Römerinnen „bedeckte“.

Referent/in:

Prof. Dr. Sitta von Reden (Seminar für Alte Geschichte)


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